Exhibition

Entropia - Von den Zeichen der Irreversibilität

May 4, 2024 - July 7, 2024

Mit Rosa Barba, Vanessa Billy, Jérémie Gindre, Val Minnig, Adrien Missika, Kilian Rüthemann
Kuratiert von Simone Neuenschwander
Die Gruppenausstellung beschäftigt sich mit dem Begriff der Entropie, was auf griechisch "Umwandlung" oder "Wendung" meint.
Ursprünglich durch den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik definiert, beschreibt Entropie einen irreversiblen Prozess: Unterschiedliche Energiezustände gelangen durch Wärmeaustausch zum Gleichgewicht, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Am Ende hat sich der Energiefluss verbraucht und er gelangt zum Stillstand (Wärmetod). In der Natur sind entropische Prozesse zu finden, in denen sich zum Beispiel die Berge durch Erosionen und Sedimentierungen abtragen, bis sie in vielen Millionen Jahren den gleichen Zustand wie das Land oder das Meer erreichen.
Die Entropie als Mass der Irreversibilität hat vor allem den amerikanischen Künstler Robert Smithson interessiert, der den Begriff aus der Thermodynamik auf ökonomische Prozesse übertragen hat. Er ging von einem in der Natur vorhandenen Prozess der Entropie aus, während gleichzeitig der ökonomische Fortschritt durch Ausplünderung der natürlichen Ressourcen den physikalischen Wärmetod der Erde noch beschleunigt. Mit entsprechendem Material (Industrieschutt, Erde) und seiner Gestaltung wollte Robert Smithson zum Beispiel in seinen "Earthworks" entropische Prozesse künstlerisch darstellen. Diese sah er durch den Menschen vorangetrieben, der mit radikalen Eingriffen die Natur fortlaufend irreversibel verändert.
Die Künstlerinnen und Künstler in der Gruppenausstellung Entropia beschäftigen sich mit den Eingriffen des Menschen in die Natur und wie sich diese dadurch umwandelt und irreversibel verändert. Sie zeigen entropische Prozesse der Verwandlung und der Zerstörung, die Verstrickung des Menschen in den Kreislauf von Konsum und Abfall, Landschaften einer modifizierten Natur sowie die Umwandlung von natürlichen Materialien. Mit diesen Bildlichkeiten stärken sie das Bewusstsein, dass die Ressourcen der Natur endlich sind und durch den Menschen unwiderruflich verschwinden können.