Kuratiert von Simone Neuenschwander
Mit den beiden Einzelausstellungen von Anna Maria Balint und Riccardo Previdi treffen zwei unterschiedliche künstlerische Praktiken und unterschiedliche Verortungen aufeinander: Anna Maria Balint ist 1992 in Basel geboren und lebt hier; Riccardo Previdi, 1974 in Mailand geboren, hat seinen Lebensmittelpunkt in Zürich und ist international tätig.


Anna Maria Balint untersucht in ihrer künstlerischen Praxis alltägliche Gebrauchsobjekte, Dinge aus der Warenwelt oder architektonische Konstruktionen. Diese analysiert die Künstlerin auf ihre Bestandteile hin und wechselt dabei zwischen Mikro- und Makro-Ansichten hin und her. Die neu entstandenen Formen setzt sie in Aquarelle und Skulpturen um, die sich im Raum als Variationen von sich ähnlichen Formen auffächern und sich gegenseitig ergänzen. So wirken ihre Arbeiten oft wie Baukästen einer individuellen Formensprache, die immer wieder neue Möglichkeiten der Erinnerung zwischen Figuration und Abstraktion hervorruft.

Riccardo Previdi richtet seinen Blick auf die Beziehung zwischen menschlichem Subjekt und technologischen, digitalen Prozessen. Dabei interessiert ihn den Moment der Übernahme des Menschen durch die Technik. In glatten Oberflächen, industriellen Ästhetiken versucht er, eine Menschlichkeit und die Dimension der Individualität zu verleihen. Seine Verfahrensweisen zwischen Malerei, Skulptur, Video und Installationen verändern sich je nach Ausstellungsprojekt. Neben einer Serie von Keramik-Urnen, die er als 3D-Drucke nach den Formen von Kürbissen modelliert hat, zeigt Previdi die speziell für Riehen entwickelte Arbeit «Tubi», die sich buchstäblich durch die Zwischenräume der Architektur des Kunst Raum Riehen drängt.

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